Mit der Erhebung des Offiziers Gaius Iulius Verus Maximinus begann 235 n. Chr. die Zeit der römischen Soldatenkaiser – eine konfliktreiche Phase, die von militärischen Auseinandersetzungen im Innern des Imperiums sowie mit germanischen und anderen Stämmen und nicht zuletzt von einer verstärkten Christenverfolgung geprägt war. Zu den herausragenden Ereignissen in der Karriere des Maximinus Thrax, die seine Ausrufung zum Kaiser durch die Truppen sicherlich begünstigte, zählte sein Germanienfeldzug von 235/236 mit einer Reihe von Gefechten am Harzhom.
Bewaffnung, Strategie und Taktik des Heers in dieser Spätphase des Römischen Reiches werden im vorliegenden Band ausführlich und verständlich dargestellt. Der kenntnisreiche Text wird durch zahlreiche Abbildungen von Waffen und Rüstungsteilen illustriert. Insbesondere für Geschichtsdarsteller von großem Wert sind die 24 ganz oder doppelseitigen, detailreichen Bildtafeln von Offizieren und anderen Soldaten. Mit 160 Seiten ist Band 34 der Reihe „Waffen & Heere“ rund doppelt so dick wie die meisten früheren Publikationen und wird seinem Thema absolut gerecht. Eine lohnenswerte Ergänzung für das Bücherregal aller, die sich für römische (Militär-) Geschichte interessieren. Jas
(Karfunkel, Zeitschrift für erlebbare Geschichte, Heft 3/2021, Seite 66)
Einführend ist zu bemerken, dass die durchaus bemerkenswerte Reihe „Heere & Waffen“ des Zeughaus Verlags Berlin mit der Ausgabe 34 nicht nur das bisher angestrebte (und erreichte) hohe Niveau hält, sondern es in großen Teilen übertrifft.
Dr. Jan Eschbach, ein versierter Kenner der späten römischen Epoche, hat in detaillierter Weise den Beginn des Zeitalters der „Soldatenkaiser“ in fesselnder Weise geschildert. Ergänzt werden seine Ausführungen durch die guten Zeichnungen (Farbtafeln) von Stefano Borin, die jeweils von ausführlichen Beschreibungen begleitet werden.
Das Buch beginnt mit einer doppelseitigen Karte des römischen Imperiums um 230 n.Chr. und den darauf verzeichneten Standorten der damals existierenden 33 Legionen. Es folgen eine Zeittafel und das ausführliche Inhaltsverzeichnis.
Bemerkenswert ist das Kapitel über „Die Schlacht am Harzhorn – ein Exkurs“, der die Schlagkraft der damaligen römischen Armee und die militärischen Fähigkeiten des Kaisers Maximinus Thrax in angemessener Weise beschreibt. Sowohl die auf römischer Seite an diesem Feldzug beteiligten Einheiten (Legion und Hilfstruppen) als auch die Ursachen und deren unterschiedliche Interpretationen werden erläutert. Dazu unterstützt ausgezeichnetes Ka11enmaterial die Ausführungen des Autors.
Breiten Raum nehmen die Kapitel über Bekleidung des Heeres, Taktik, neue Ausrüstung, Bewaffnung, Sondertruppen, Feldzeichen und Signalinstrumente, Auszeichnungen, Disziplinarstrafen, die Artillerie und der Tross ein. Alle diese Kapitel zeichnen sich durch hohe Detailgenauigkeit aus und es wird deutlich, wie intensiv sich der Autor damit beschäftigt hat.
Ein Glossar wichtiger lateinischer Begriffe, eine ausführliche Literaturliste, ein Orts- und Personenregister, sowie ein Sachregister runden das sehr gut recherchierte Werk ab. Es schließt, wie beabsichtigt, die bestehende Lücke in der populärwissenschaftlichen Literatur in deutscher Sprache zur römischen Armee dieser Epoche.
Nicht nur die Zinnfigurensammler der spätrömischen Epoche werden das von mir uneingeschränkt empfohlene Buch zu schätzen wissen. Manfred Levec
(Die Zinnfigur, Heft 11/12 2020, Seite 292)